Wenn Du denkst die Entscheidung und Gründung Deines Side-Business war aufregend und herausfordernd, dann wird es erst spannend, wenn es ums richtig loslegen und um Wachstum geht. Ich hätte nie gedacht, welche Entwicklungsschritte so eine nebenberufliche Selbständigkeit anstoßen kann und wie wundervoll es ist, später darauf zurückzuschauen. Aber ich „durfte“ viele Dinge ausprobieren und aus vielen Fehlern lernen. Heute weiß ich, man muss nicht alle Fehler selber machen, um draus zu profitieren. Daher habe ich für Dich im Folgenden sieben nützliche Tipps für Wachstum im Side-Business zusammengestellt, die ich gerne von jemanden bekommen hätte.

1. Gibt Deinem Side-Business Zeit und nimm es ernst

Schon klar, denkst Du jetzt vielleicht, dass ein nebenberufliches Business Zeit braucht, aber so meine ich das gar nicht. Ich erlebe oft, dass ein Side-Business tatsächlich nebenher betrieben wird, ohne dass ihm fixe Zeiten zugestanden werden. Damit läufst Du aber Gefahr, dass es, wenn etwas dazwischenkommt – und es kommt immer etwas dazwischen im Leben – auf der Strecke bleibt.

Daher lege ich Dir ans Herz, Dir Deine Woche und Deine hauptberuflichen bzw. familiären Verpflichtungen genau anzuschauen und dann regelmäßige, fixe Zeiten für Dein zweites Standbein festzulegen. Damit beginnst nicht nur Du es ernster zu nehmen, sondern auch Dein Umfeld. Außerdem schafft es klare Verhältnisse zu wissen, Hausnummer Dienstag- und Donnerstagabend von 19-21 Uhr sowie Sonntagvormittag von 8-12 Uhr sind für Deine Tätigkeit reserviert.

Genau aus diesem Grund entstand mein Zeitlücken-Finder, um es nebenberuflich Selbständigen zu erleichtern, diese Zeitfenster zu finden. Eine Kundin von mir hat ihn sogar für sich umfunktioniert und macht jetzt ihre komplette Wochenplanung damit und ist mega happy.  

2. Gewinne Selbstsicherheit durch Klarheit

Vielleicht kennst Du diese Unsicherheit im Side-Business auch. Du weiß es muss etwas geschehen, denn von nichts kommt nichts, aber wo sollst Du nur anfangen? Es gibt kein Handbuch, nach dem Du Dich richten kannst, Du weißt eigentlich nicht so genau, wo Du anfangen sollst oder welche Aktionen Du setzen oder planen sollst. Dann kommt auch noch dieses Gefühl von Hilflosigkeit und wenn Du dann etwas tust, stellst Du Dir die Frage „Ist das jetzt richtig so oder sollte ich es besser anders machen?“

Ich kann Dich beruhigen, ich glaube es gibt kaum jemanden, dem das von Anfang an klar ist. In dieser Situation fangen viele an, im Außen zu suchen, obwohl die Antwort IN ihnen liegt.

Eine extrem wichtige Erfahrung war für mich: Wenn ich an meiner Klarheit arbeite, kommt die Selbstsicherheit plötzlich wie von Zauberhand ganz alleine. Fragst Du Dich gerade, was ich genau mit Klarheit meine? Es sind Dinge, die Dir anfangs vielleicht banal erscheinen, aber es beginnt z.B. mit der Frage „Warum hast Du Dich für ein nebenberufliches Business entschieden?“ Du könntest Deine Freizeit ja auch beim Sport oder bequem auf der Couch verbringen. Was treibt Dich an?

Die nächste Frage ist „Mit wem willst Du eigentlich arbeiten? Für wen möchtest Du etwas anbieten?“ und noch viel wichtiger „Was hat derjenige oder diejenige eigentlich davon, wenn er oder sie Dein Produkt kauft oder Deine Dienstleistung bucht?“

Ich könnte hier gefühlt endlos weiter machen, aber ich denke, Du weißt schon, worauf ich hinaus möchte. Denn spätestens, wenn Du gesehen bzw. wahrgenommen werden möchtest, dann solltest Du wissen, an wen Du Dich richtest, sonst verpufft die Energie und Zeit wirkungslos im Nirwana.

3. Hinterfrage Deine Beschränkungen

Mindestens 50% Deines Erfolges sind abhängig von Deiner persönlichen Entwicklung! Erst diese Woche habe ich bei einem Webinar der WKO Frau Magister Ingeborg Schütz, Unternehmensberaterin, sinngemäß sagen hören „Wir sind als Einzelunternehmer unweigerlich mit unserem Unternehmen verbunden und unsere persönliche Entwicklung zeigt sich im Wachstum unseres Unternehmens!“

Wow, da sagt eine gestandene Unternehmensberaterin, dass unser Erfolg von unserer Persönlichkeitsentwicklung abhängt und sie hat so recht. Ich möchte Dir ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis dazu geben.

Eine junge Frau, seit ca. 10 Jahren im mobilen Dienstleistungsbereich tätig, hatte einen durchschnittlichen Jahresgewinn von rund 10.000 Euro. Sie war zufrieden und kam über die Runden … wenn ich mir das auch nicht unbedingt einfach vorstelle von ca. 830 Euro im Monat zu leben. Irgendwie kamen nicht besonders viele neue Kunden und wenn fielen dafür wieder ein paar Stammkunden weg.

Irgendwann kamen wir ins Gespräch und sie erzählte mir, dass es sich ja auch nicht auszahlen würde, wenn sie jetzt zwei oder drei Tausend Euro pro Jahr mehr Gewinn hätte. Ich war überrascht! Naja ihre Buchhalterin hatte ihr erklärt, sie solle schauen unter der Grenze von 11.000 Euro zu bleiben, denn sonst würde sie Einkommenssteuer bezahlen. Ein gut gemeinter Rat am Anfang, hatte verheerende Folgen. Die junge Frau nahm nämlich an, dass sie – wenn sie 12.000 Euro Gewinn hätte, davon 25% Einkommenssteuer bezahlen würde. Wir haben uns dann lange unterhalten und ich habe ihr erklärt, dass in Österreich die 25% nur von dem Betrag zu zahlen sind, der 11.000 Euro überschreitet, also in dem Fall von € 1.000. Der Rest bleibt steuerfrei.

Ja, was soll ich Dir sagen, die Folge unseres Gespräches ist unglaublich. Also sie begann offen für mehr und neue Kunden zu werden, es ergaben sich Möglichkeiten und Weiterempfehlungen. Ihr Business hat in den letzten beiden Jahren, die sicherlich viele als „schwierig“ einstufen würden, einen deutlichen Umsatzanstieg und damit auch Gewinn verzeichnet.

Schau mal bei Dir, ob Du Dich unbewusst klein hältst und heiße Möglichkeiten und Kunden mit offenen Armen willkommen.

4. Investiere nicht in Wissen, sondern in Umsetzung

Dieser Tipp ist wohl einer der wichtigsten! Bist Du auch der Typ Mensch, der manchmal denkt „Ich müsste noch besser sein bzw. noch dies oder jenes wissen und können…!“ Ich gehe davon aus, dass Du Dein nebenberufliches Business nicht auf Luft hin gegründet hast. Du hast also etwas gelernt, Erfahrungen gesammelt und Kurse oder eine Ausbildung gemacht, die es Dir ermöglicht Deinen Kunden etwas anzubieten, das ihr Leben verbessert. Nicht wahr?

Natürlich gibt es in Kursen oder Coachings immer wieder neuen Input. Ich empfehle Dir aber in erster Linie darauf zu achten, Dir nicht noch mehr Wissen einzukaufen, sondern darauf zu achten, dass es zumindest eine Begleitung gibt, die Dich in die Umsetzung bringt!

Auch ich gebe meinen Teilnehmerinnen in meinem Online-Kurs Vision viele Inputs und praktische Dinge mit. Das Schönste ist allerdings zu sehen, wie sie in die Umsetzung kommen und das Gelernte anwenden. Wie sie sich ihrer Hürden bewusstwerden, ihre Glaubenssätze erkennen und diese überwinden. Im Zoom-Treffen des laufenden Kurses diesen Mittwoch gab es wieder so wundervolle Erfolgserlebnisse und die Teilnehmerinnen haben sich untereinander für die tolle Gruppe bedankt. Ein wundervolles Feedback an mich, hat mir wieder gezeigt, dass es richtig ist, dass mir die intensive Betreuung der Teilnehmerinnen so wichtig ist. Alles Wissen bringt Dir nichts, wenn Du es nicht umsetzt! Daher achte darauf, wenn Du in Dich und Dein Weiterkommen investierst.

5. Setze dir ein Ziel und plane den Weg dort hin

„Der Weg ist das Ziel?“ mag sein, wenn es darum geht in der Meditation Erleuchtung zu finden, aber garantiert nicht, wenn es darum geht in Deinem Side-Business zu wachsen. Denn ich nehme an, dass Du dadurch Einkommen generieren möchtest und nicht Dir ein teures Hobby leisten willst, oder?

Egal mit welche Methode Du Dir Dein Ziel setzt, sei es die SMARTe oder eine andere, schaffe Dir einen Ankerpunkt, auf den Du zusteuerst. Was, wenn Du Dein Ziel nicht erreichst? Dann hast Du etwas dabei gelernt, nämlich dass Du Dein Ziel ein wenig zu groß gesetzt hast. Aber ohne Ziel macht es meiner Meinung nach wenig Sinn einer unternehmerischen Tätigkeit nachzugehen.

Es gibt doch nichts Schöneres als nach z.B. 3 Monaten Resümee zu ziehen und feststellen zu können, wie viel man geschafft hat oder wie weit man weitergekommen ist. Wenn Du Dir ein Ziel setzt, dann brich es in kleine Zwischenziele und Aufgaben bzw. Zeiträume herunter. Damit weißt Du auch genau Woche für Woche was am Plan steht und was Du zu erledigen hast.  

6. Nutze Tools, die Dir Zeit sparen

Oh Mann, wenn ich daran denke, wie lange ich mit manchen Dingen gehadert und mich dagegen gewehrt habe. Heute sind es aber genau diese Tools, die ich im Business Alltag auf keinen Fall mehr aufgeben möchte. Dazu gehört zum Beispiel ein elektronischer Kalender oder ein automatisiertes Terminbuchungstool.

Selbstverständlich kostet die Einarbeitung in ein neues Hilfsmittel am Anfang immer Zeit. Wenn man sich allerdings an die Nutzung gewöhnt hat, ist es ein wahrliches Zeitsparschwein. Gerade wenn man nebenberuflich tätig ist, ist Zeit wahrscheinlich noch wertvoller als für andere Unternehmer.

Ich habe in einem meiner nächsten Blogartikel vor, über die Tools zu schreiben, die ich so sehr liebe und die mir den Arbeitsalltag erleichtern. Diesen werde ich dann selbstverständlich hier her verlinken.

7. Suche Dir einen Sparringspartner

Zum Schluss möchte ich Dir noch ans Herz legen, den Weg nicht alleine zu gehen. Suche Dir einen oder eine Verbündete. Das kann ein Coach oder eine Mentorin sein, wenn Du Dich gerade in einer Entwicklungsphase befindest und schneller weiterkommen möchtest oder auch ein Business Buddy, wenn es Dir eher um den alltäglichen Austausch unter Sidepreneuren geht.

Partner, Freunde und Familie sind üblicherweise nicht besonders gut dafür geeignet. Sie haben andere Interessen und auch wenn sie Dir vielleicht am Anfang geduldig zuhören, so wird dies wohl kaum auf Dauer so sein. Das ist auch völlig in Ordnung! Denn wenn sie nicht selbst ein zweites Standbein haben, können sie vermutlich nicht nachvollziehen, was bei Dir so passiert bzw. Dir auch keine Tipps geben, die Dir bei eventuell anstehenden Entscheidungen helfen.

Zu guter Letzt: Denke immer daran, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut, überfordere Dich nicht, sondern mache immer einen Schritt nach dem anderen!

Hinterlasse doch einen Kommentar, ob Du Dir aus diesem Artikel etwas mitnimmst ? oder hast Du noch einen Tipp, den ich hier nicht aufgegriffen habe?

Deine Beatrice