Business und Beziehung können im Alltag sehr herausfordernd sein. Damit die Selbständigkeit nicht auf Kosten der Partnerschaft geht, habe ich 6 Tipps zusammengestellt, die dir als Anregung dienen sollen. Es sind meine Erfahrungswerte von Kleinigkeiten, die oft unterschätzt werden, aber große Wirkung haben können.

So unterschiedlich wie der Mensch, sind auch seine Business(e). Gibt es diese Mehrzahl? ? Egal, du weißt schon, was ich meine. Ebenso vielfältig sind Paarbeziehungen und Familien. Was für den einen perfekt, ist für die andere der blanke Horror. Also nimm dir einfach die passende Anregung für dich mit.  

1. Schraub deine Erwartungshaltung herunter

Wir als UnternehmerIn sind für unser Business Feuer und Flamme – hoffentlich. ? Bedenke es ist deine Firma oder Selbständigkeit und nicht die deines Partners oder deiner Partnerin. Erwarte also nicht, dass er oder sie deine Begeisterung teilt. Während es für dich vielleicht Berufung ist, in der du mit ganzem Herzen in deinem Element bist, ist es für deine zweite Hälfte möglicherweise einfach nur der Job oder eine Geldquelle!

Manchmal ist es für Menschen, die ihr Leben lang einen 9 – 5 Job hatten auch schwer nachzuvollziehen, warum man als Selbständige/r nicht pünktlich oder regelmäßig Feierabend machen kann oder wenn etwas Unerwartetes passiert, länger macht als geplant. Auch bleibt es oft nicht bei 8 Stunden am Tag oder 40 Stunden pro Woche. Das eigene Business verwächst oft mit unserem Leben und wir identifizieren uns damit, sodass die Trennung nicht so einfach ist, wie bei Angestellten.

Nimm also mal einen Perspektivenwechsel vor uns erinnere dich daran, wie es war, angestellt zu sein. Wenn das ein Thema ist zwischen euch, dann kannst du deinen geliebten Menschen so wahrscheinlich besser verstehen. ?

2. Rede aber zerrede nicht

Kommunikation ist wichtig und wertvoll! Es gibt allerdings Menschen, die es gar nicht gut „vertragen“, wenn etwas unnötig zerkaut wird. Sprich wichtige organisatorische Themen an und unbedingt auch über Dinge, die dich irritieren oder stören, aber kau nicht darauf rum. Erzähle gerne mal, wenn es Erfolge zu feiern gibt. Ich empfehle dir aber nicht in „stundenlange“ schwärmerische Vorträge zu verfallen, außer es wird immer wieder nachgefragt. ?

Mein Mann z.B. ist kein Mensch der großen Worte. Er freut sich mit mir, wenn etwas gelingt und hört mir zu, wenn etwas schiefgelaufen ist. Aber während ich quasi online lebe und für mich Themen wie Keywords, SEO und Webseitenperformance zum Alltag gehören, hört es bei im beim privaten Facebook Profil auf. Super, ich habe ihn ja auch nicht vor fast 25 Jahren geheiratet, weil er Webseiten erstellte! ?Ab und an verfalle ich zugegeben auch in tiefere thematische Ebenen und dann merke ich, dass er sehr ruhig wird. Dann ist es definitiv Zeit – egal wie begeistert ich bin - aufzuhören. Das wäre das gleiche, wie wenn man mir ausführlich von Druckluftspezialbremsen des LKWs und deren Funktion erzählt. Meine Business Themen bespreche ich also lieber mit Kolleginnen, die sich für diese Dinge auch begeistern können.

3. Erachte nichts als selbstverständlich

Letztens hat mir eine Leserin auf einen Blogartikel und die Frage „Wie unterstützt dich deine Familie in deinem Business?“ geantwortet: „Meine Mama unterstützt mich, indem sie sich negative Kommentare verkneift und mich einfach machen lässt.“ Sie schrieb, dass das tatsächlich viel wert ist und sie das zu schätzen weiß.

Oftmals sind es tatsächlich die Kleinigkeiten, die so hilfreich sind. Mein Mann sorgt z.B. dafür, dass ich besser auf mich achte und regelmäßig esse bzw. Pausen mache. Seit Jahren schleppt er Buchsendungen für mich zur Post und hält mir auch bei anderen Dingen den Rücken frei.

Es ist meiner Meinung nach so wichtig, dass man sich all dieser Kleinigkeiten von Zeit zu Zeit bewusstwird und diese nicht als selbstverständlich betrachtet. Hier darf man auch seine Wertschätzung zum Ausdruck bringen und sei es nur durch ein herzliches „Danke, ich sehe was du tust und weiß das sehr zu schätzen!“

4. Halte deine Zusagen ein

Ich weiß, dass es manchmal wirklich schwer ist. Da hat man etwas versprochen, dann kommt etwas dazwischen oder es passiert etwas Unerwartetes im Business, das unserer sofortigen Aufmerksamkeit bedarf und dann wird’s schwierig.

Ab und an kann so etwas passieren und da wird das Gegenüber sicherlich auch Verständnis haben. Wird es allerdings zur Gewohnheit, dann schleicht sich schnell das Gefühl ein, weniger wichtig zu sein als das Business. Was nachvollziehbar ist, oder?

Setze daher Prioritäten! Sorge dafür, dass du geschäftliche Dinge nicht zu knapp vor versprochenen privaten ansetzt, sodass du sicherstellen kannst, dass du deine Zusagen einhältst. Du würdest ja auch keinen Kunden versetzen, also deine Partnerin oder deinen Partner schon gar nicht! Zeige ihm oder ihr dadurch, wie wichtig er oder sie dir ist. ?

5. Führe bewusste Rituale bzw. Übergänge ein

Hast du dein Büro im Haus oder in der Wohnung, was ja bei vielen in letzter Zeit immer häufiger der Fall ist? Dann überlege dir eine bewusste Handlung, ein Ritual, das dir hilft, den Arbeitsalltag abzuschließen und auch für Deine/n PartnerIn bzw. Familie ein klares Zeichen setzt.

Bei mir ist es relativ einfach, da ich mein Arbeitszimmer im Obergeschoss habe, ich kann einfach die Türe schließen ins Erdgeschoss gehen. Übrigens verzichten einige Selbständige bewusst auf die Bequemlichkeit des Homeoffice und mieten sich in ein Büro ein, um die Arbeit nicht „mit nach Hause zu nehmen“.

Überlege, welche Handlung den Feierabend für dich einleiten könnte. Das wird auch dir guttun! Vielleicht beendest du den Arbeitstag mit einem Heißgetränk deiner Wahl, stellst dich dabei ans Fenster und wirfst einen Blick in die Natur. Wenn du Kinder hast, könnte es auch ein witziges Lied mit einem gemeinsamen Tanz sein. Die Bewegung tut – solltest du viel sitzen – garantiert gut. Auf alle Fälle wird eine bewusste Handlung einzuführen nicht nur für die Familie etwas Positives sein, sondern auch für dich.

6. Plane genügend Freizeit bzw. Qualitätszeit

Dieser Punkt ist für mich ein ganz besonderer und wichtiger, denn ich übe mich auch gerade darin, mir ausreichende Auszeiten und gesunde Routinen anzugewöhnen bzw. wieder regelmäßig „Zeit zu zweit“ mit meinem Mann zu verbringen.

Hierbei geht es weniger um Massen an Freizeit oder Urlaub, sondern darum gemeinsam Qualitätszeit zu verbringen und schöne Erinnerungen zu schaffen. Das ist nicht nur für deine Familie wichtig, sondern auch für dich. Vor allem nebenberuflich Selbständige neigen dazu für das nebenberufliche Business jegliche Freizeitbeschäftigungen einzustellen und wenn man sie einige Jahre später nach ihren Hobbies fragt, beginnen sie zu stottern. Du darfst gerne schmunzeln, aber genau das ist mir passiert.

Was ist es, woran du dich, wenn du in der Zukunft zurückschaust, erinnern möchtest?
Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen!

Gönne dir gerne auch medienfreie Zeit, vielleicht irgendwo in der Natur, wo es keinen Empfang gibt, um schnell mal die E-Mails zu checken. Fühlt sich schon der Gedanke daran eigenartig an? Ja, ich kann es nachvollziehen. Schon bedenklich, wie wir heute geprägt sind – nicht wahr? ?

Fazit

Wie bei vielen Dingen gibt es auch bei Business und Beziehung kein Patentrezept. Es gibt nicht die eine Lösung. Eines ist aber definitiv fix: Änderungen kannst du nur bei dir beginnen! Dein Partner oder deine Partnerin wird sich entsprechend dem Gesetz von Aktion und Reaktion entsprechend mit verändern. Fühle dich ermutigt deinen/euren Weg zu finden und zu gehen!

Deine Beatrice

PS: Dieser Artikel entstand durch die Inspiration von Angelika Erz zu ihrer spannenden Blogparade "Erfolgsrezepte gesucht: Wie bringst du Business und Beziehung unter einen Hut!". Vielen Dank dafür!

Schreib mir doch in den Kommentar!


Was nimmst du dir mit? Welche Kleinigkeiten sind deiner Meinung nach wichtig?